Eignungstest für unsere Ausbildung
Es gibt keine Rasse, die sich per se für die Therapiehundeausbildung oder für die Ausbildung zum Streichelhund eignet oder nicht eignet, d.h. auch wenn beide Elterntiere erfolgreich die Therapiehundeausbildung gemeistert haben, ist dies noch keine Garantie dafür, dass auch deren Nachkommen sich als Therapiebegleithunde eignen.
Sollte Ihnen jemand einen Hund verkaufen wollen mit den Worten "Die Eltern sind auch erfolgreiche Therapiehunde", dann werden Sie bitte hellhörig - die Fähigkeiten für einen Therapiehund oder Streichelhund werden NICHT vererbt! Es gibt keine Zucht zum Therapiebegleithund! Jedoch kann eine entsprechende Prägung und Sozialisation des Züchters und des Halters die Wahrscheinlichkeit einer Eignung für tiergestützte Therapie erhöhen.
Ein menschenbezogenes freundliches Wesen und eine gute Beeinflussbarkeit durch den Menschen stellen gute Voraussetzungen für einen Einsatz bzw. für die Therapiehundeausbildung dar. Aus diesen Gründen kommen einige Rassen eher in Betracht als andere - mehr dazu unter Rasseberatung.
Ohne eine entsprechende Bindung an seinen Menschen ist eine Ausbildung zum Therapiehund oder ein Einsatz des Hundes sinnlos, da dieser seinem Menschen in ungewohnten und stressigen Situationen absolut vertrauen muss. Wegen der oben genannten Gründe dürfte klar sein, dass nicht jeder Hund zum "Hund als Therapeut" geeignet ist und durch eine Ausbildung auch die Persönlichkeit des Hundes nicht verändert werden kann. Dies darf auch nicht das Ziel einer Ausbildung sein!
Daher prüfen wir vor Beginn der Ausbildung durch eine Begutachtung des Mensch-Hund-Teams, inwieweit Mensch und Hund die Fähigkeiten in Persönlichkeit und Verhalten mitbringen, die sich als Therapieteam eignen und durch die Therapiehundeausbildung verstärkt oder gefestigt werden können. Während des Eignungstests wird auf das Alter und Temperament des zu beurteilenden Hundes Rücksicht genommen. Letztlich wird die Feststellung einer Eignung zur Therapiebegleithundeausbildung immer im Interesse des Hundes gefällt!
Während des Tests wird das Verhalten des Hundes sowohl im Freilauf als auch gegenüber seinem Halter bzw. dem Tester beobachtet:
- Wie menschenbezogen ist der Hund?
- Wie gut sozial beeinflussbar? Wie hoch ist seine Frustschwelle?
- Neigt der Hund zu aggressivem Verhalten?
- Wie schreckhaft ist der Hund? Erscheint er übermäßig scheu, unsicher oder ängstlich?
- Wie steht es um sein Aktivitätsbedürfnis? Neigt er zum Jagen?
- Ist er körperlich gesund?
Dies sind nur einige Fragen, die im Laufe des Eignungstests im Raum stehen. Besonders die Beziehung zwischen Hund und Halter steht im Fokus der Betrachtung. Inwieweit kennt der Mensch seinen Hund? Kann er seinen Hund beeinflussen und kontrollieren? Ist der Halter zur Selbstreflexion fähig, offen, neugierig und lernbereit?
Die Feststellung einer Nichteignung für die Therapiehundeausbildung oder Streichelhundausbildung bedeutet nicht, dass der entsprechende Hund „schlecht“ ist, er eignet sich momentan einfach nur nicht für die speziellen Anforderungen eines Therapiebegleithundes oder Streichelhundes, kann aber trotzdem ein toller Sozialpartner sein.
Auch ist das Alter des Hundes bei dem Eignungstest sehr wichtig. Es dürfte klar sein, dass ein Hund mit 6 Monaten noch nicht so ausgereift in der Persönlichkeit ist wie ein Hund mit 3 Jahren. Ebenso ist die Beziehung zwischen Mensch und Hund bei einem jungen Hund noch nicht so weit entwickelt. Die Verantwortung dieser Entwicklung liegt einzig und allein beim Menschen - und nur weil der Hund mit 6 Monaten geeignet ist, kann es auch durch doofe Umstände mit 3 Jahren wieder ganz anders aussehen... Lesen Sie etwas mehr dazu unter Welpentest.
Der Eignungstest ist die einzige Voraussetzung zur Teilnahme an der Ausbildung zum Therapiebegleithundeteam oder zum Besuchs- und Streichelhundteam. Dieser Eignungstest verpflichtet jedoch nicht zur Teilnahme!
Die 115€ werden Ihnen direkt von der Hundetrainerin in Rechnung gestellt.