Wissenswertes über die Therapiehundeausbildung

Kann ich auch an der Therapiehunde-/Streichelhundausbildung teilnehmen, wenn ich einen älteren Hund habe oder muss es ein Welpe sein?

Nein, es muss kein Welpe sein! 
Ja, Sie können auch mit einem älteren Hund an der Therapiehunde-/Streichelhundausbildung teilnehmen. Wann ein Hund als Therapeut in "Rente" geht, muss individuell entschieden werden.

Worauf ist bei der Anschaffung eines Welpen, aber auch eines erwachsenen Hundes, für die Ausbildung im Bereich der tiergestützten Therapie zu achten?

Die Hunde sollten alle von einem erfahrenen Hundetrainer getestet werden, ganz egal ob Welpe oder erwachsener Hund. Um bei uns die Therapiehunde-/Streichelhundausbildung zu absolvieren, ist der Eignungstest für den "Hund als Therapeut in spe" im Zentrum für Menschen mit Hund in Kiel und Lübeck Voraussetzung. Mehr unter Eignungstest.

Gibt es eine oder mehrere Rassen, die besonders geeignet sind bzw. gibt es Rassen, die gar nicht geeignet sind für die Ausbildung der tiergestützten Therapie?

Sicherlich denkt jeder bei der Therapiehundeausbildung gleich an die häufigen Vertreter - Golden Retriever und Labrador. Grundsätzlich sind diese beiden Rassen auch gut geeignet - aber: Nur weil es ein Golden Retriever oder Labrador ist, ist er nicht grundsätzlich geeignet - es gibt auch Welpen von diesen Rassen, die als nicht geeignet eingestuft werden. Man sollte sich vorher Gedanken machen, welchen Hund man favorisiert. Eine Beratung vor Hundekauf ist immer anzuraten! Sicherlich gibt es Rassen, von denen man eher abraten würde, aber die meisten Hunde können bei guter Prägung und Führung die Therapiehundeausbildung mit Bravour meistern.

Kann ich einen Hund aus dem Tierheim einsetzen bzw. ausbilden?

Ja. Aber auch dieser muss durch den Eignungstest geprüft werden. Der Vorteil hier ist, dass der Hund viel intensiver getestet werden kann. So kann man ihn mehrmals abholen und in den unterschiedlichsten Situationen testen. Das verhindert (böse) Überraschungen.

Ab wann kann und sollte ich den Therapiehund/Streichelhund in spe mit in mein Unternehmen nehmen?

Ab dem ersten Tag, an dem der Hund bei Ihnen lebt! Da man nur bis maximal zur 16. Lebenswoche Zeit hat den Hund auf möglichst viele Dinge zu prägen, wäre es fatal, zunächst 3 Wochen Urlaub zu nehmen und mit dem Hund zu Hause zu bleiben. Auch nach der 16. Lebenswoche lernt der Hund natürlich noch - aber er wird nicht mehr geprägt! (Sozialisierungsphase)

Was sollte der Hund während der Präge- und Sozialisierungsphase alles kennen lernen? (bis maximal zur 16. Lebenswoche) bzw. wenn es ein älterer Hund ist, was muss dieser ebenso alles kennen lernen?

Um es kurz zu machen: Alles!

Wie finde ich heraus, welche Rasse und welcher Welpe aus dem Wurf zu mir passt und die Therapiehund-/Streichelhundausbildung sehr gut meistern wird?

Ein Beratungsgespräch VOR Hundekauf mit Hundetrainern, die in der Ausbildung zum Therapiehund und in der Ausbildung der tiergestützten Therapie erfahren sind. 

Wie gehe ich mit Ängsten von Klienten um?

Wichtig bei dieser Frage ist die Tatsache, dass es nicht die Aufgabe der tiergestützten Therapie sein darf, Phobien bei unseren Klienten zu heilen! Hier ist die Arbeit eines in dem Bereich erfahrenen Psychologen gefragt. Immer wieder kommen Klienten mit der Frage und Bitte, die Angst ihres Kindes und/oder die eigene Angst zu therapieren. Wenn Sie natürlich als Psychologe tätig sind und Sie Klienten mit diesen Angstzuständen haben, dann spricht selbstverständlich nichts gegen einen Einsatz Ihres Hundes in dem Bereich der tiergestützten Therapie. Wenn Sie aber als Logopäde/-in, Ergotherapeut/-in oder in anderen therapeutischen Berufen des Gesundheitswesens tätig sind, darf das nicht Ihre Aufgabe sein.

Die Erfahrung zeigt, dass die sogenannten Ängste von Kindern immer die Ängste der Eltern widerspiegeln. Wir kommentieren diese Angst nicht, wir bewerten sie nicht und fordern das Kind niemals auf: "Willst Du den Hund mal streicheln." (oder etwas Vergleichbares) Wenn das Vertrauen zum Kind hergestellt ist, ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass sich der Hund als Therapeut mit im Raum befindet - das ist es dann aber auch von unserer Seite. Der Hund alleine hat genug Aufforderungscharakter - wenn das Kind den Kontakt möchte, so wird es uns dies mitteilen - dann sollte man darauf eingehen und dem Kind selbstverständlich die Chance geben, den Hund als Therapeut kennen zu lernen. Es gibt aber auch Kinder, die finden es zwar toll, dass der Hund dabei ist, wollen aber nicht mehr - auch das ist vollkommen in Ordnung.

Es ist nicht unsere Aufgabe, aus jedem Kind einen Hundeliebhaber zu machen! 
Die Erwachsenen werden selbstverständlich ebenso ernst genommen und auf Wunsch verlässt der Therapiehund den Raum - das passiert aber eher selten.

Wie oft muss ich mit meinem Hund trainieren?

Täglich. Da Sie Ihren Hund als Therapeut täglich mit zur Arbeit nehmen, werden Sie jeden Tag zwangsläufig mit ihm trainieren. Zusätzlich dazu sollten Sie auf jeden Fall 1-2x/Woche an einem Kurs Ihrer Wahl in einer kompetenten Hundeschule teilnehmen. Diese Kurse dienen dem Spaß und der Beziehung zwischen Hund und Herrchen/Frauchen und unterstützen die Ausbildung zum Therapiehundeteam/Streichelhundteam.

Ist der Hund immer mit dabei?

Ja, die Hunde sind immer mit dabei. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass der Therapiebegleithund seine Ruhezeiten benötigt und auch nach einem Arbeitstag genug Zeit benötigt, um "einfach mal Hund sein zu können", da die Ausbildung zum Therapiehund sehr anstrengend ist.

Was mache ich mit einem kleinen Welpen an einem langen Arbeitstag?

Sie werden in der Therapiehundeausbildung lernen zu erkennen, wann ein Hund Stress zeigt und wann er eine Pause benötigt. Sie werden Ihren Hund mit zur Arbeit nehmen, er muss es kennen lernen, es ist sein Leben - und darüber kann er sehr froh sein. Er ist ein DOG WITH JOB und lange in der Ausbildung zum Therapiehund.

Damit er die Arbeit gut meistern kann, ist es wichtig, das Bedürfnis und den Schutz des Hundes an erste Stelle zu stellen. So darf ein Welpe NIEMALS in seinem Schlaf gestört werden. Welpen schlafen bis zu 18h am Tag und die muss man ihnen gewähren.

Kann ich auch an einzelnen Blöcken teilnehmen oder muss ich die gesamte Ausbildung durchlaufen?

Sie und Ihr Hund müssen die gesamte Ausbildung zum Therapiehund durchlaufen. Unser Ziel sind gut ausgebildete Therapiebegleithundeteams, die Spaß an der Arbeit haben und dem Stress gewachsen sind. Nur wenn wir Sie die gesamte Zeit begleiten, können wir Sie optimal unterstützen und ausbilden, Ihre Stärken weiter ausbauen und Ihre Schwächen minimieren.

Kann ich durch die Prüfung fallen? Wenn ja, kann ich die Prüfung wiederholen? Welche Kosten kommen dann auf mich zu?

Ja, Sie können durch die Prüfung fallen. Wir wollen einen gewissen Standard durch unsere Therapiehund-/Streichelhundausbildung erzielen - würde jeder Hund als Therapeut problemlos die Prüfung bestehen bzw. wäre es nicht möglich durchzufallen, dann wäre diese Ausbildung sinnlos. So kann es auch sein, dass wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Hund evtl. gar nicht für Ihre Arbeit mit "Hund als Therapeut" geeignet ist. Oder aber, dass wir Ihnen sagen müssen, dass Ihr Hund gut mit Erwachsenen aber eben nicht mit Kindern arbeiten kann - oder umgekehrt.

Nicht jeder Hund kann alles gleich gut - alleine seine Gene zeigen uns zu Beginn schon die Richtung, das ist uns bewusst. Bei einigen Punkten in der praktischen Prüfung können wir ein Auge zudrücken - aber es gibt auch Punkte, die keine Akzeptanz erlauben. Dieses Vorgehen sollte im Sinne aller sein, denn es sollte nicht unser Ziel sein, jeden Hund "auf Teufel komm raus" die Ausbildung zum Therapiehund näher zu bringen. 
Sie können die Prüfung für die Therapiehundeausbildung selbstverständlich wiederholen. Die Kosten für diese Wiederholungsprüfung betragen dann 250€.


Die Arbeit mit Therapiebegleithunden / Streichelhunden ist in Deutschland noch ein sehr junges Thema. Daher gibt es viele Fragen, die wir hier nicht alle beantworten können. Scheuen Sie sich nicht uns zu fragen!

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